Coaching Natalie Clauss
Die Selbstliebelüge?

Die Selbstliebelüge?

von Natalie Clauss zuletzt bearbeitet am 03.01.2021

Es gibt unzählige Sätze zum Thema Selbstliebe. Es ist ein Thema, das immer wieder sehr beliebt ist. „Nur wenn du dich selbst liebst, bist du bereit andere zu lieben.“ und „Selbstliebe ist immer bedingungslos.“ Das sind zwei Sätze, die mir dazu spontan einfallen. Es scheint fast, als wäre das die Königsdisziplin all jener, die sich mit sich selbst beschäftigen. Das absolute Ziel.

Ich denke, Selbstliebe ist etwas wirklich Wunderbares. Ich finde es wirklich bewunderswert, wenn jemand sich vollkommen bedingungslos lieben kann. Alle Seiten, alle vermeintlichen Fehler, alle Macken oder Makel. Doch gibt es das wirklich? Gibt es jemanden, der sich wirklich immer liebt?

So wie Selbstliebe in vielen Bücher und Artikeln beschrieben wird, löst sie einen unglaublichen Druck aus, finde ich. Nur, wenn ich mich selbst liebe, kann ich andere lieben? Sollten wir nicht eher eine Stufe weiter unten ansetzen und uns fragen, ob wir uns so akzeptieren und respektieren können, wie wir wirklich sind? Können wir uns so annehmen und für uns sorgen, auf uns aufpassen mit allen Seiten, die ein Teil von uns sind?

Ich denke, damit wären wir schon einen großen Schritt weiter. Ich denke, dass das schon sehr viel Druck nehmen würde. Sehr viel von dem Drang à la Ich muss mich selbst lieben, damit ich gut genug bin. Das wäre doch nur wieder ein weiterer Punkt, den wir abhaken möchten, um uns nicht einzugestehen, dass wir nicht alles können. Dass wir nicht perfekt sind. Dass wir Fehler machen. Ich denke, nur so sind wir echt.

Momente, in denen wir verzweifeln, uns selbst nicht mögen oder uns im Alltag mal wieder vergessen haben. Ich denke, das passiert jedem einmal. Meinst du nicht? Niemand ist perfekt. Vielleicht schaffen wir es, uns genau mit diesen Macken zu akzeptieren und beim nächsten mal dann eben wieder besser auf uns aufzupassen?