VRANNI
zuletzt bearbeitet am 02.02.2022
Während der Geburt (und auch in der
Schwangerschaft) müssen oft Entscheidungen getroffen. Interventionen wie
eine Einleitung werden vorgeschlagen oder empfohlen. Nicht selten
fühlen Eltern sich in einer solchen Situation von der Entscheidung für
oder gegen eine Intervention überfordert.
Dabei kann ein
Fragesystem zur Strukturierung helfen – VRANNI. Die Abkürzung lässt sich
leicht merken und die Buchstaben können, wenn das System vorher schon
angeschaut und geübt wurde, leicht zugeordnet werden. In erster Linie
sollte dabei der Papa die Fragen stellen, damit die Mama fokussiert bei
der Geburtsarbeit bleiben kann. Als Erinnerungsstütze gibt es von Traumageburt e.V. eine Karte, die gut in den Mutterpass gesteckt werden kann.
Das Fragesystem VRANNI (oder auch in Englisch BRAIN) funktioniert folgendermaßen:
V – Vorteile? Welche Vorteile hat die Behandlung?
R – Risiken? Welche Risiken hat die Behandlung?
A – Alternativen? Welchen Alternativen gibt es?
N – Notfall? Handelt es sich gerade um einen Notfall?
N – Nichtstun? Was passiert, wenn nichts unternommen wird?
I – Intuition? Was sagt mein Bauchgefühl dazu?
Hast
du die Antworten auf all diese Fragen bekommen, sollte es dir leichter
fallen, eine Entscheidung zu treffen, denn es wurden neben Vor- und
Nachteilen noch weitere Faktoren mit einbezogen.
Dieses Fragesystem kann letztendlich für alle Behandlungen genutzt werden und betrifft nicht nur die Geburt und Schwangerschaft.
Kanntest du VRANNI schon? Hast du es schon mal angewendet? Für welche Situationen könnte es noch sinnvoll sein?